NEIN ZUR APP “LERNSIEG”
Weder Schülerinnen und Schüler noch Lehrerinnen und Lehrer werden von der App „Lernsieg“ profitieren. Hierbei handelt es sich nicht um ein Feedbackformatim eigentlichen Sinn, sondern lediglich um ein Bewertungsschema. In anderen Branchen sind ähnliche Bewertungsmodelle (z.B. Docfinder) bereits durchaus üblich, führen aber in vielen Fällen zu schwerwiegenden Problemen, wie z.B. Fake-Bewertungen und Rechtsstreitigkeiten (vgl. Kurier vom 16.11.2019, S. 24 und 25)
Grundsätzlich ist es jedem möglich, eine Bewertung bei „Lernsieg“ abzugeben. Sollten sich Schülerinnen oder Schüler ungerecht behandelt fühlen, können sie selbst oder deren Eltern, sonstige Verwandte oder Freunde äußerst negative Beurteilungen abgeben, unter Umständen ohne die Lehrperson jemals kennengelernt zu haben. Somit kann jeder Mensch ein Votum abgeben und auch alle anderen Bewertungen einsehen.
Die Folgen eines solchen Bewertungssystems für das Schulsystem lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nur erahnen. Dass sich dadurch zahlreiche Problemfelder auftun werden (z.B. Eltern,die auf Grund einer schlechten Sterne-Bewertung einen anderen Lehrer für ihr Kind fordern), erscheint aber unumgänglich.
Es gibt genügend wertschätzende und qualitätsvolle Feedbackmöglichkeiten, die keine Persönlichkeitsrechte verletzen und derzeit im Schulbereich häufig eingesetzt werden.
Die FSG-AHS-Vertreterinnen und -Vertreter sprechen sich klar gegen ein solches „an den Pranger stellen“ von hochqualifizierten Lehrerinnen und Lehrern aus. Es ist auch zu prüfen, ob ein solches Bewertungsmodell überhaupt den rechtlichen Rahmenbedingungen entspricht.
Zusammengefasst:
• Feedback ist wichtig, aber nicht so.
• In dieser Form ist die App inakzeptabel.
• Wir müssen unsere Lehrerinnen und Lehrer vor derlei „Zur-Schaustellung“ schützen.