Die FSG-AHS übt aus folgenden Gründen am vorgestellten Plan zur Aktivierung des Schulsystems sowie an den Hygienemaßnahmen Kritik:
- In Geschäften, wo nicht von einer stundenlangen Aufenthaltsdauer auszugehen ist, werden für jeden Menschen 10m2 vorgeschrieben. In der Schule kann davon keine Rede sein. Das wäre aufgrund der genormten Klassengrößen nur bei maximal 4 bis 6 Schülerinnen und Schüler pro Klasse möglich. Stattdessen wird ein Abstand von einem Meter als ausreichend angesehen.
- In den Klassenräumen ist das Tragen eines Mund-Nasenschutzes nicht vorgesehen. Dieser Aspekt der Hygienevorschrift widerspricht Bestimmungen für andere Einrichtungen (Geschäfte, öffentliche Verkehrsmittel etc.). Als problematisch kann dies besonders deshalb eingestuft werden, da sich die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrperson täglich mehrere Stunden in dieser Räumlichkeit aufhalten werden. Die Situation kann durch den Einsatz von Plexiglaswänden für alle Lehrertische zum Schutz der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer verbessert werden.
- Gesichtsvisiere für Lehrpersonen sollten als Alternative für den Mund-Nasenschutz unbedingt zur Verfügung gestellt werden.
- Wir orten auch bei gestaffelter An- und Abreise von mehreren hundert Schülerinnen und Schülern Schwierigkeiten bei der Einhaltung des Mindestabstandes.
- Erhöhte Ansteckungsgefahr besteht auch bei der Benützung der sanitären Anlagen. Die Einhaltung der Hygienemaßnahmen kann nicht gewährleistet werden, liegt sie doch in der Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler.
- Wenn Unterricht mit halbierten Klassen in der Sek I+II stattfindet, sind für die gleichzeitige Betreuung der Schülerinnen und Schüler an den „Hausübungstagen“ nicht an jedem Schulstandort ausreichend Räumlichkeiten vorhanden.
- Wir begrüßen sehr, dass Personen, die in die Risikogruppe fallen bzw. älter als 60 Jahre sind, keinen Präsenzunterricht halten müssen. Durch den vorhersehbaren Ausfall vieler Kolleginnen und Kollegen ist ein Personalengpass allerdings vorprogrammiert. Wir bezweifeln, dass so kurzfristig und in dem nötigen Ausmaß Ersatzpersonal zur Verfügung gestellt werden kann.
- Die extrem beengte Situation in den meisten Konferenzzimmern wird das Einhalten von Mindestabständen unmöglich machen. Die Auslagerung von Lehrerarbeitsplätzen in andere Räumlichkeiten ist, vor allem in Schulen, in denen Schülerinnen und Schüler zusätzlich zum Unterricht betreut werden müssen, schwer umsetzbar.
Wir fordern
eine Überarbeitung der bisherigen Maßnahmen zur Aktivierung des Schulsystems im Sinne der Gesundheit der Schulgemeinschaft.
das Einbinden der PV in alle Entscheidungsprozesse rund um die Hygienemaßnahmen und die Planung zur Schulöffnung.