Von Isabella Kaiser
Vom 12.-14. Juni 2018 fand der ÖGB Bundeskongress im Austria Center Vienna statt unter dem Motto:
„Faire Arbeit 4.0 – vernetzt denken, solidarisch handeln“
“Gäbe es keine Gewerkschaften, müsste man sie erfinden”
Mit diesem Worten, umriss Bundespräsident Alexander Van der Bellen sein Verhältnis zu den Gewerkschaften im Zuge seiner Rede zur Eröffnung des 19. ÖGB-Bundeskongresses.
Bundespräsident Van der Bellen stellt außerdem fest, dass Österreich mit dem System der Sozialpartnerschaft bisher gut gefahren sei und fordert die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter auf: ” Bleiben Sie stark und selbstbewusst, setzen Sie sich weiterhin dafür ein, dass alle vom Wohlstand profitieren und niemand auf der Strecke bleibt, für den Erhalt des Sozial- und des Sozialversicherungssystems.”
Auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig hob die Bedeutung der Arbeit der Gewerkschaften und aller Menschen, die sich darin engagieren mit den Worten: “Der Wohlstand ist eng verbunden mit der Gewerkschaft. Es sind die GewerkschafterInnen, die BelegschaftsvertreterInnen und die JugendvertrauensrätInnen, die täglich ihr Ohr bei den Menschen haben.”
Als einziges Mitglied der Bundesregierung hielt Sozialministerin Beate Hartinger-Klein ein Referat vor dem Kongress, das begleitet wurde von einer Protestaktion der Gewerkschaftsjugend gegen die Abschaffung der Jugendvetrauensrät_innen.
Der Kongress stand auch unter dem Zeichen personeller Veränderungen, so wurde Wolfgang Katzian mit 91,6% der Delegiertenstimmen zum Nachfolger von Erich Folgar, der dem ÖGB in den vergangenen 10 Jahren als Präsident vorgestanden ist, gewählt. Foglar wurde unmittelbar nach der Wahl Katzians per Akklamation zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Korinna Schumann wurde mit 97,5% zur Vizepräsidentin gewählt, Norbert Schnedl bzw. 95,9% zum Vizepräsidenten.
Das durchaus beachtliche Arbeitspensum des Kongresses bestand vor allem in Diskussion und Abstimmung des überaus umfassenden Leitantrages, der sich mit folgenden Lösungsansätzen und Forderungen zu Themen beinhaltet:
- Was ArbeitnehmerInnen brauchen – gute Arbeit – gutes Einkommen – Demokratie und Mitbestimmung
- Arbeit schaffen und verteilen
- Wirtschaft ankurbeln
- Bildung als Schlüssel für die Zukunft
- Soziale Absicherung – Wohlfahrtsstaat sichern
Zum Thema “12-Stunden-Tag” hat der Bundesgeschäftsführer des ÖGB Willi Mernyi in seinem Referat ein in beeindruckender Weise dargelegt, was eine derartige Verlängerung der täglichen Arbeitszeit für einen körperlich schwer arbeitenden Menschen bedeuten kann.
Alle Informationen zum 19. ÖGB-Bundeskongress inklusive Reden, Bildern und Videos findet ihr unter: www.bundeskongress.at
Der gesamte Leitantrag ist nachzulesen unter: https://www.oegb.at/cms/S06/S06_63.3/forderungen